Inhalt: Schon früh lernt Johanna nebst Lesen und Schreiben Latein und sogar Griechisch, doch genauso früh muss sie erfahren, dass die Existenz als gelehrte Frau zu ihrer Zeit ein Ding der Unmöglichkeit ist. Als ihr Bruder bei einem Überfall der Normannen umkommt, beschliesst sie, sich als ihn auszugeben, um weiterstudieren zu können. Ihr Plan geht auf, und nach und nach arbeitet sie sich immer weiter nach oben, bis, am Höchstpunkt ihrer Karriere, auf den Papstthron. Doch auch wenn sie fast ihr ganzes Leben als Mann verbracht hat, kann sie sich den Bedürfnissen einer Frau nicht ganz entziehen...
Klappentext: Johanna von Ingelheim, Tochter eines strengen Dorfpriesters und einer sächsichen Mutter, ist schon als kleines Mädchen sehr wissensdurstig und dickköpfig. Heimlich lernt sie mit ihrem älteren Bruder Lesen und Schreiben. Der Gelehrte Aeskulapius erkennt ihre Fähigkeiten, und so wird sie seine Schülerin, lernt Latein, Griechisch, studiert die Bibel und griechische Philosophen. Geraume Zeit später gelingt es ihr - völlig ungewöhnlich - an der Domschule aufgenommen zu werden. Als die Normannen das Dorf dem Erdboden gleichmachen, hat Johanna schon lange begriffen, dass sie als Frau keine Chance hat, weiter zu studieren, und geht deshalb als Junge verkleidet ins Kloster Fulda. Hier erwirbt sie umfassende medizinische Kenntnisse, die sie später zum Leibartz des Papstes Sergius II. und zum "nomenclator", dem für Wohfart zuständigen Minister seines Nachfolgers Leo IV., werden lassen. Am päpstlichen Hof gedeihen Korruption, Ämterhandel ud Habgier. Um so fassungsloser ist Johanna, als sie nach dem Tod von Leo IV. im Jahre 853 zum neuen Papst Johannes Anglicus gewählt wird.
Meine Meinung: Ich gebe es zu, nachdem ich den Klappentext gelesen habe, wollte ich das Buch nicht mehr so unbedingt lesen, wie vorher. Aber weil es ja doch zu den Klassikern gehört, und mir nur Gutes darüber zugetragen wurde, habe ich es dann doch getan. Und siehe da - ich habe einen neuen Kandidaten für unsere Lieblingsbücher-Seite gefunden! Die Geschichte, die Charaktere, der Hintergrund; das alles hat mich einfach fasziniert. Bisher dachte ich ja, dass ich nicht so der Typ für Historische Romane bin, doch Donna W. Cross hat mir so ziemlich das Gegenteil bewiesen...
Sie hat nicht diesen kompliziert-langweiligen Schreibstil, den man (vielleicht) erwarten würde. Nein, er ist zugleich sachlich und doch gefühlvoll, wenn es darauf ankommt. Ausserdem werden die Personen von ihr sehr realistisch dargestellt, man fühlt sich fast ins 6. Jahrhundert zurückversetzt (eine spannende Erfahrung :D).
Trotz meinen Lobeshymnen muss ich dennoch erwähnen, das "Die Päpstin" nicht ein Buch ist, das man verschlingt, es ist keines, das man nicht auch mal weglegen könnte, was ja vielleicht auch nicht unbedingt nötig ist. Weil es relativ dick (555 Seiten) und teilweise ein bisschen langfädig ist, muss man sich schon genügend Zeit dafür nehmen. Aber es ist ein Buch, das man geniessen kann!
Fazit: Eine unglaublich gut gelungene Erzählung über Päpstin Johanna!
Ausserdem: Päpstin Johanna hat höchstwahrscheinlich tatsächlich existiert, auch wenn nur sehr wenige von ihr wissen. Am Ende des Buches (zumindest bei dieser Ausgabe) hat es noch eine Anmerkung der Autorin darüber, was alles wahr ist und was nicht: Abgesehen von einigen Jahreszahlen stimme erstaunlich viel mit der wahren Geschichte überein, oder könne sich zumindest so abgespielt haben. Die Kirche habe zudem keine Mühe gescheut, zu vertuschen, dass jemals eine Frau auf dem Papstthron gesessen hat.
Tolle rezi ^^
AntwortenLöschenin gegensatz du dir zieht mich der Klapptext praktisch an xD
Meine Cousine hat das Buch gelesen oder den film gesehen und meinte, ich müsse es auch. Ich habe mich bisher erfolgreich davor gedrückt... nach deiner Rezi allerdings kommt es auf meine WL ... Es klingt einfach interessant und auch wie sie sich wahrscheinlich durchschlagen muss (immerhin gibt sie sich als Junge aus)
lg
Alisia
http://alisiaswonderworldofbooks.blogspot.de/
Hihi, danke :D
LöschenDas freut mich, wenn ich es schaffe, dich umzustimmen